Paint, sowohl als leistungsfähiges 4c-Retuschewerkzeug wie auch als neuartiges Kreativtool konzipiert, bietet erstmals die Möglichkeit, in einem DTP-System Layoutelemente in die Bildbearbeitung einzubinden. Durch den konsequenten Einsatz der Softripping-Technologie wird es möglich, Retuschen und Nacharbeiten an Bildern direkt im graphischen Kontext der Gesamtseite vorzunehmen.
Mit Paint können Graustufenbilder genauso bearbeitet werden wie RGB- und CMYK-Farbbilder. Wenn Sie einen Rahmen wählen, der kein Pixelbild mit einem dieser Formate enthält, bietet das Paint-Modul die Möglichkeit an, ihn in ein Bild umzuwandeln. So können Sie zum Beispiel einen Textrahmen wählen, um nach erfolgter Umwandlung darin herumzumalen, Buchstaben zu verschmieren etc.
Bei der Umwandlung in ein Pixelbild geht die eventuell vorhandene vektorielle Information eines Rahmens verloren. Für eine saubere Wiedergabe schräger oder gebogener Kanten wird in der Regel eine hohe Bildauflösung benötigt, die ihrerseits wieder einen hohen Speicherbedarf mit sich bringen kann.
Paint kann nicht nur Bilder beliebiger Größe in jeder beliebigen
Vergrößerung oder Verkleinerung bearbeiten. Der Bildrahmen darf
dabei sogar gedreht, gespiegelt oder verzerrt sein. Sämtliche
Darstellungsoptionen – wie zum Beispiel die Rasterung –
bleiben wirksam wie gewohnt. So können Sie zum Beispiel ein Graubild
in der Belichter 1:1
-Vergrößerung bei sichtbarer Rasterung
retuschieren!
Die Bedienung des Moduls stellt für einen erfahrenen Calamus-Anwender keine große Schwierigkeit dar, es fügt sich harmonisch in das Gesamtkonzept ein und erweitert damit die Möglichkeiten des Systems um ein Vielfaches.
Die Hardwareanforderungen sind im Bereich der Bildbe- und Verarbeitung sehr hoch. Das gilt nicht allein für die Rechenleistung. Auch der verfügbare Hauptspeicher kann gar nicht groß genug sein. Ein Farbbild mit 300 dpi Auflösung im A4-Format benötigt zum Beispiel über 32 Megabyte Hauptspeicher; dazu kommt dann noch Speicherplatz für die Berechnung von Bearbeitungseffekten und für den eventuell eingeschalteten UNDO-Puffer. Durch den Einsatz von virtuellem Speicher – entweder in Calamus selbst oder mit externen Programmen wie VRAM oder OUTSIDE – können Sie zwar den verfügbaren Speicherplatz erweitern; gleichzeitig verändert sich aber auch das Zeitverhalten im Paint-Modul: Es kann dabei immer wieder zu spürbaren Verzögerungen kommen.
Nachfolgend werden zunächst die grundsätzlichen Einstellungen des Moduls behandelt, danach die Werkzeuge und ihre Besonderheiten. Am Ende des Handbuchs befinden sich noch einige Tips und Tricks für die Anwendung des Moduls.